Mädchen, im Schlafanzug
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Meine Uniform!

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Der Schlafanzug ist, die offizielle Uniform meiner Depression und mein treuer Begleiter.

Ich schlafe darin, esse darin und zieh ihn auch für alles andere nicht aus.

Mal abgesehen davon, dass ich das Haus sowieso kaum verlasse, lass ich ihn auch in den seltenen Fällen wenn ich rausgehe, meistens an.

Wenn ich mich mal aufraffen kann einkaufen zu gehen, zieh ich oft nur meinen langen Wintermantel drüber.

Sieht ja eh keiner denke ich mir dann immer, hab ja meinen Mantel drüber und wenn, ist mir doch egal!

Da ist auch immer diese Gleichgültigkeit dabei, früher wäre es mir doch mega peinlich gewesen in meinem Schlafanzug einkaufen zu gehen, aber jetzt ist mir das sowas von egal.

Ich finde es einfach unglaublich, wenn ich mal so nachdenke, wie viele Wochen oder sogar Monate ich jetzt schon nur in verschiedenen Gammelklamotten verbracht habe und nicht mal in Erwägung gezogen habe, mich mal wie ein normaler Mensch anzuziehen.

Ich, in meinem Schlafanzug
So laufe ich die ganze Zeit rum

 

Richtig anziehen, tue ich mich auch nur noch, wenn ich zur Ergotherapie gehe oder einen Termin beim Arzt habe und selbst dann greif ich eigentlich nur zu bequemen Leggings und grauen Oversized Shirts, die Klamotten könnten eigentlich auch als Schlafanzug durchgehen.

Das ist so krass, wenn ich mal bedenke, dass Mode immer eine Möglichkeit für mich war mich auszudrücken.

 

Mein Schrank ist voll mit bunten Pullovern, geblümten Blusen, Spitze und Kleidern, ich wusste nicht einmal, dass ich überhaupt so viele dunkle und weite Pullover habe.

Immer wenn ich meine Schublade mit den Pullovern ausziehe, sehe ich all diese bunten Farben, aber irgendwas in mir sträubt sich richtig dagegen.

Ich will nur noch bequem, weit und unauffällig, alles andere ist mir momentan einfach zu viel.

Meine Trauer und auch meine Lustlosigkeit scheint sich in meinen Kleidern immer widerzuspiegeln. Mal abgesehen davon, dass ich gar keine Lust habe, was anderes anzuziehen, habe ich dass Gefühl, dass ich gar nicht die Kapazitäten habe, mir um meine Kleidung Gedanken zu machen.

Welchen Pullover zieh ich an?

Welche Hose passt dazu?

Welchen Schmuck, nehme ich dazu?

Wenn ich so drüber nachdenke, sind das alles Fragen, die mich einfach komplett überfordern.

Das klingt jetzt nach so viel Arbeit, dabei war das früher so selbstverständlich und ging mir so einfach von der Hand.

Mir wird schwindelig, wenn ich jetzt darüber nachdenke, aber ich bin auch traurig, wenn ich überlege, was für einen großen Teil meines Lebens, ich momentan einfach so aufgebe, weil ich keine Kraft dafür habe.

Aber auch wenn es mich traurig macht, hab ich trotzdem keine Lust, daran etwas zu ändern.

Ich versteh mich gerade selbst nicht, ergebe ich gerade überhaupt einen Sinn?

Vielleicht ist das auch ein Symptom, von Depression?

Einerseits weiß man zwar, was man vermisst, anderseits ist man, von der ganzen Situation so losgelöst.

Ich hab das Gefühl, dass das alles Sachen von irgendeiner anderen Person sind die nichts mehr mit mir zu tun haben und gleichzeitig frage ich mich, ob ich das alles irgendwann wieder mag.

Ich bin so verwirrt.

Verwirrt und müde.

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